Werbeartikel im Wahlkampf – auch bei der Europawahl
Am 24. Mai 2014 ist Europawahl, womit die Wahl des EU-Parlamentes gemeint ist. Dabei wird der Bürger im Wahlkampf auch dieses Jahr von verschiedenen politischen Vereinigungen umworben werden, die Sympathisanten und Wählerstimmen für sich gewinnen wollen. Geliebt oder gehasst, bekannt sind die Wahlwerbespots bei jedem der ein Fernsehgerät besitzt. Doch wie halten es die politischen Vereinigungen mit Werbeartikeln?
Besitzen Sie einen Kugelschreiber einer politischen Partei? Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie diese Frage bejahen ist ziemlich hoch, denn Werbeartikel-Klassiker waren im Wahlkampf schon immer sehr beliebt. Natürlich werden Werbeartikel aufgrund der niedrigen Kosten besonders bei regionalen Wahlen herangezogen, aber auch bei der „Europawahl“ werden die Giveaways im Wahlkampf nicht fehlen: Feuerzeuge, Luftballons, Plüschtiere, Trinkflaschen, Fahrrad-Sattelüberzüge, Schals, Buttons, Lanyards, Einkaufswagenchips, Regenschirme und Süßigkeiten sind Beispiele für die klassischen Werbeartikel, die oft und gerne von Parteien eingesetzt werden.
Je nachdem, um welche Art von Werbegeschenk es sich handelt, werden unterschiedliche Absichten verfolgt. Gerade Standard-Werbeartikel wie Kugelschreiber und Feuerzeuge dienen vor allem der Erinnerung an eine Partei, die durch die lange Nutzungs- und Nützlichkeitsdauer der entsprechenden Artikel gezielt gestärkt werden kann. Dabei richten sich diese Werbeartikel in besonderem Maße an sogenannte Stammwähler, da auf diese Weise auch außerhalb des Wahlkampfes in Berufsalltag und Freizeit Begegnungen mit dem Parteilogo ermöglicht werden. Die Absicht ist also die Bindung der Wählerschaft.
Teilweise werden Werbeartikel jedoch auch zum Gewinnen neuer Wähler herangezogen. Da sich glücklicherweise kein Wahlberechtigter durch einen Luftballon oder Gummibärchen zur Stimmabgabe für die entsprechende Partei bewegen lässt, sind hier beispielsweise Teddybären oder Schulartikel gemeint. Kurzfristig freuen sich natürlich auch die wahlberechtigten Eltern über die nützlichen Produkte, langfristig kann bei den Kindern langfristig kann ein früher Erstkontakt mit der Partei verbucht werden.
Mit besonderer Zielrichtung auf Erstwähler setzten einige Parteien, die damit auch ihr gewünschtes Image unterstreichen, auf „hippe“ Werbeartikel. So werden Buttons und Silikonarmbänder verteilt, es gibt sogar Parteien die Kondome und Sprühkreide (abwaschbares Graffiti) einsetzen um Jungwähler von sich zu überzeugen.
Der hauptsächliche Einsatzgrund von Giveaways im Wahlkampf ist natürlich die starke emotionale Wirkung und der positive Einfluss auf das Sympathieempfinden der Zielgruppe, Eigenschaften des Werbeartikels, die sich auch im Marketingmix kundenfreundlicher Unternehmen widerspiegeln.
Abgesehen von den wirklich nützlichen Produkten gibt es auch einige spaßige Werbeartikel, die in der Vergangenheit eingesetzt worden sind und durch Kreativität und Originalität überzeugen können: So hat die CSU einmal Sonnencreme verteilt, damit die Wählerschaft nicht „zu rot“ wird und die SPD ein Küchengerät eingesetzt, das die Veredelung von Toastbrot mit dem SPD-Logo ermöglicht.
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